
Die „Säkularisierung der Religion“ bedeutet nicht die Ablehnung des Religiösen, sondern eine Rückbesinnung auf die natürliche, unverfälschte Spiritualität, die jeder Mensch in sich trägt. Es geht darum, die spirituelle Erfahrung vom institutionellen Rahmen und dem Modus der „Suche“ zu befreien und die direkte, persönliche Verbindung zu der Quelle allen Seins zu ermöglichen – einer Quelle, deren Essenz aus Liebe besteht und in jedem Menschen als angeborenes, natürliches Potenzial verankert ist. Diese Sichtweise betont, dass das Religiöse nichts Künstliches oder Abstraktes ist, sondern ein tief verwurzelter Bestandteil der menschlichen Existenz, der im Einklang mit der eigenen Essenz und der universellen Liebe steht. In diesem Rahmen wird Spiritualität als etwas Natürliches verstanden, das in jedem Menschen aktiv und zugänglich ist. Die Säkularisierung befreit diese natürliche Spiritualität von äußeren, dogmatischen Begrenzungen, sodass sie erlebbar und nutzbar wird – in ihrer reinsten Form, direkt und individuell für jeden Menschen zugänglich.
©Ulrike Streck-Plath, Stand: 16. Februar 20205